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                Kinderarmut muss auch
                  in Rüsselsheim zum Thema werden - Soli beantragt die Berücksichtigung
              des Problems im Schulentwicklungsplan  
              Presseerklärung
                  der Liste Solidarität am 6.3.2005  
                 
                Die dramatische Zunahme von Arbeitslosigkeit, die explosionsartige Ausdehnung
des Niedriglohnsektors in Deutschland verbunden mit dem Entstehen einer Schicht
von "working poor", sowie die Absenkung des allgemeinen Lohnniveaus haben dazu
  geführt, dass sich die Kinderarmut in Deutschland zwischen 1989 und heute
  verdoppelt hat. Aktuell hat jetzt Unicef in einer internationalen Vergleichsstudie
  auf die Problematik hingewiesen.  
     
    Nicht erst seit der Opel-Krise muss davon ausgegangen werden, dass diese Entwicklung
  auch und gerade in Rüsselsheim dramatische Folgen zeitigt. Zahlreiche
  Aspekte, die heute unter dem Stichwort "Integration von Migrantinnen und Migranten" diskutiert
  werden, sind eigentlich soziale Fragen und mit zunehmender Verarmung immer
  größer werdender Teile unserer Gesellschaft steigt auch hier die
  Brisanz. Die Lebenslagen von Migrantenfamilien aus bildungsfernen Schichten
  bieten Kindern noch weniger Möglichkeiten Armutslagen zu bewältigen.
  Es kommt darauf an, diese Problematik bei der Weiterentwicklung von Schulsozialarbeit,
  der Jugendpflege, der Betreuungsangebote in Ganztagsschulen, Betreuungsschulen
  und Kitas sowie bei der Erarbeitung des regionalen Bildungsprogramms endlich
  als eines der zentralen Themen anzuerkennen und entsprechende Ziele und Maßnahmen
  zu formulieren.  
     
    Die Liste Solidarität beantragt daher, "im Rahmen des zu verabschiedenden
  Schulentwicklungsplanes der auch in Rüsselsheim zunehmenden Kinderarmut
  Rechnung zu tragen. Es müssen geeignete Maßnahmen entwickelt, festgelegt
  und ergriffen werden, um:  
  - das quantitative Ausmaß von Kinderarmut zu erfassen,  
  - eine genaue Beschreibung der Lebenslagen von in Armut lebenden Kindern zu
  bekommen,  
  - ein öffentliches Bewusstsein für Kinderarmut und die Folgen für
  die betroffenen Kinder zu schaffen,  
  - im Bereich der Schulen, der Jugendhilfe und der Jugendpflege kompensatorische
  Angebote zu bieten, die den negativen Auswirkungen von Kinderarmut deutlich
  entgegenwirken."  
     
"Wir werden das Thema Armut und Kinderarmut entschlossen weiter verfolgen" stellte
der Stadtverordnete Bernd Heyl fest. "Die Stadt und ihre politisch Verantwortlichen
sind es es den betroffenen Menschen schuldig, sie in ihren Notlagen nicht allein
zu lassen."  
                
              
                Soli-Antrag
                    zur Kinderarmut Download [pdf, 74 Kb]  
                
                 
               
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