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                Für ein
                    Europa mit mehr sozialen und kommunalen Rechten Die Liste
                    Solidarität begrüßt das französische
                    und niederländische Nein zum vorliegenden Entwurf einer
                    EU-Verfassung.  
                 
                Presseerklärung der Liste Solidarität
                  am 4.6.2005                  
                 
                Anders als bundesdeutsche Politiker und Medien sieht
die Liste in diesem Nein aber kein Nein zu Europa. Die Ablehnung gilt einem
Europa der unregulierten Märkte, einem Europa in dem der Wettbewerb um die niedrigsten Löhne,
 die niedrigsten Unternehmenssteuern und die geringsten Umweltauflagen zum Verfassungsprinzip
 erhoben wird. Das Nein gilt aber auch einem Europa, in dem die Pflicht zum durch
 die Verfassung erzwungenen militärischen Aufrüsten die Vorbereitung
 auf globale militärische Abenteuer ist. Es ist der neoliberale Kern der
 Verfassung, den die meisten Menschen ablehnen. "Die Reaktion der etablierten
 deutschen Parteien ist verlogen," stellt der Soli Stadtverordnete Bernd Heyl
 fest. 
  
"Statt endlich zur Kenntnis zu nehmen, dass sowohl das Nein zur EU-Verfassung
 als auch die Regierungskrise in Deutschland vor allem auf die berechtigte Ablehnung
 der ungezügelten Macht global operierender Konzerne und der totalitären
 Herrschaft des Marktes zurückzuführen ist, unterstellen sie in demagogischer
 Weise den Kritikern des Verfassungsentwurfs unisono unlautere nationalistische
 Motive."  
              Die Menschen wollen
                  ein soziales und friedfertiges Europa, ein Europa in dem Privateigentum
                  sozialen Verpflichtungen unterliegt, ein Europa, das vor allem
                  auch den Kommunen das Recht gibt jenseits europaweiter Ausschreibungen
                    Aufträge
  zu vergeben und ihre öffentlichen Dienste zu organisieren. Europa braucht
  eine Verfassung. Das ist unbestritten. So lange Europa nur als Wirtschaftseinheit
  besteht, wird es mit den sozialen Standards und den Arbeitnehmerrechten immer
  weiter bergab gehen. "Eine europäische Verfassung müsste die heute
  national nur noch schwer durchzuhaltenden sozialstaatlichen Regelungen für
  einen größeren, nämlich den europäischen Wirtschaftsraum
  festschreiben. Im Zentrum dieser Verfassung müssten die politischen und
  die sozialen Rechte der Bürgerinnen und Bürger, die Sozialbindung
  des Eigentums und die Möglichkeit zur Enteignung für den Fall der
  Nichteinhaltung des Sozialgebots stehen. Das Recht auf Arbeit und Ausbildung
  gehört ebenso
  in eine Verfassung wie die Bindung der einzelnen Mitgliedsstaaten an Mindeststeuern
  für Unternehmen und an Mindestlöhne," fordert Bernd Heyl. Dies sind
  Mindeststandards, die an dem Anknüpfen, was historisch in verschiedenen
  Ländern Europas erreicht wurde. Eine Verfassung, die diese Standards aufnimmt,
  wird sicher die Zustimmung der breiten Mehrheit der Menschen in Europa finden.   
                
               
               
                
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