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              Für gleiche Bildungschancen aller 
              Rüsselsheimer Kinder! 
            
            Linke sieht sich durch UNO-Inspektor 
            Munoz  bestätigt. 
            
            (Presseerklärung vom 22.2.2006) 
            Die Linke / Liste 
            Solidarität sieht sich in ihrer Kritik an der Rüsselsheimer 
            Schulstruktur durch den Uno-Inspektor Vernor Munoz bestätigt. Der 
            Uno Inspektor bescheinigte dem deutschen Schulsystem eine zu frühe 
            Auslese und die Benachteiligung von Zuwandererkindern durch das 
            dreigliedrige Schulsystem. Bereits im Rahmen der Diskussion um den 
            Schulentwicklungsplan hatte die Liste Solidarität darauf 
            hingewiesen, dass diese wirklich brennende Fragen aus der Diskussion 
            ausgeklammert wurden.  
            
            Die Rüsselsheimer Schulstruktur 
            benachteiligt die Kinder aus Hassloch Nord, Berliner Viertel und 
            Dicker Busch 
            Die von SPD, CDU, 
            FDP  und Grünen gebetsmühlenartig gepriesene schulpolitische  
            "Vielfalt" von Rüsselsheim ist genauso kritikwürdig, wie das 
            deutsche Schulsystem insgesamt. Da die Kinder aller sozialer 
            Schichten und Nationalitäten von Geburt an gleich intelligent sind, 
            muss es mehr als nachdenklich stimmen, wenn  von der Eichgrundschule 
            60,3 %, von der Otto Hahn Schule 53 % aber von der Goetheschule 
            lediglich 32,7 %, der Schillerschule 29,5 % und der Georg Büchner 
            Schule 21,7% auf ein Gymnasium wechseln. Diese Daten aus dem Jahr 
            Jahr 2003 dürften sich kaum gebessert haben und unterstreichen, 
            selbst wenn sie vorsichtig und abgeschwächt interpretiert werden, 
            die hohe soziale und ethnische Selektivität der Rüsselsheimer 
            Schulstruktur.  
            Dazu kommt, dass 
            die Schulen in Deutschland und in Rüsselsheim immer noch 
            defizitorientiert sind. Gymnasien können SchülerInnen, die nicht 
            funktionieren an die Realschule abschieben, Realschulen können an 
            Gesamt- oder Hauptschulen verweisen und von dort aus geht es im 
            Zweifelsfall zur Förderschule. Die gegliederte Schulstruktur 
            erniedrigt die Kinder und Jugendlichen zu Mängelwesen. Die 
            Grundsätze jeder humanen Pädagogik, dass Kinder und junge Menschen 
            erst einmal zu akzeptieren sind, dass kein Kind beschämt werden 
            darf, dass jedes Kind etwas kann, dass kein Kind aus der 
            Gemeinschaft ausgeschlossen wird, gelten im dreigliedrigen 
            Schulwesen nicht. Die einzige Leistung, die es wirklich 
            hervorbringt, ist die Vorbereitung auf die entsolidarisierte 
            Ellbogengesellschaft. Wenn Vernor Munoz feststellt: "Ich habe das 
            Gefühl, das Bildungssystem schafft Trennung anstatt einzubeziehen", 
            dann trifft diese Kritik voll auch auf Rüsselsheim zu.  
            
            SPD und Grüne lügen sich in die 
            Tasche 
            Nachdem eine 
            wirklich kritisch-konstruktive Diskussion um die Schulen in 
            Rüsselsheim von der Mehrzahl der Parteien bei der Neufassung des 
            Schulentwicklungsplanes nicht geführt wurde, stellen jetzt 
            insbesondere SPD und Grüne in ihren Wahlprogrammen Inhalte und Ziele 
            dieses Planes als einen großen politischen Erfolge dar. Die SPD geht 
            sogar so weit zu behaupten, dass ihre vorausschauende Schulpolitik 
            auf durch die PISA-Studie deutlich gewordene Mängel bereits lange 
            vor der Studie einging.  
            Es gibt in 
            Rüsselsheim zwar erfreuliche Ansätze, z.B. die Schulsozialarbeit 
            und  die Parteien schmücken sich jetzt vor der Wahl damit. Doch die 
            wirklich heiklen Fragen, die unter anderem auch an den 
            Bildungsprivilegien der Mittelschicht rütteln, werden von SPD und 
            Grünen tunlichst ausgeklammert und die CDU-Schulpolitik steht ja 
            ohnedies für die Verteidigung von Bildungsprivilegien. Eine wirklich 
            zukunftsweisende  Bildungspolitik muss aber auch in Rüsselsheim die 
            institutionelle Benachteiligung von Einwandererkindern abbauen und 
            das frühe Verteilen der Kinder auf Haupt-, Realschulen und Gymnasien 
            kritisieren.  "Es ist allerhöchste Zeit, dass wir Auswege aus der 
            Sachgasse des gegliederten Schulsystems entwickeln. Ein erster 
            Schritt könnte die Einrichtung einer weiteren integrierten 
            Gesamtschule sein", kommentiert der Stadtverordnete Bernd Heyl den 
            Sachverhalt.   
              
              
              
               
                
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