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               Die Teilprivatisierung der Stadtwerke ist 
              ein Skandal!  
            Presseerklärung vom 20. November 2005 
                 
                Auf entschiedene Ablehnung bei der Liste 
            Solidarität stößt die jetzt bekannt gewordene Absicht des 
            Magistrates, 49% der Stadtwerke an einen privaten Investor zu 
            verkaufen. Dieser Schritt stelle eine grundsätzliche Veränderung der 
            "Privatisierungspolitik" des Magistrates dar. Den Kritikern von 
            Ausgliederungen und Betriebsformänderungen sei bisher immer 
            versichert worden, dass niemand  im Magistrat an wirkliche 
            Privatisierung denke. All diese Beteuerungen erwiesen sich jetzt als 
            Lüge. Besonders infam sei in diesem Zusammenhang, dass der Verkauf 
            seit etwa einem dreiviertel Jahr vorbereitet wurde und streng geheim 
            gehalten worden ist. "Hier wurde nicht nur das Parlament 
            hintergangen, sondern auch die Beschäftigten der Stadtwerke und die 
            Rüsselsheimer Bevölkerung. Die Öffentlichkeit hat ein Recht im 
            Vorfeld solcher Grundsatzentscheidungen informiert zu werden, um in 
            einer intensiven Diskussion in die Meinungsbildung der Parteien 
            eingreifen zu können. Wie bei der Debatte um die Drucksache zur 
            'Zukunftssicherung' missachtet auch hier der rotgrün dominierte 
            Magistrat sträflichst demokratische Grundprinzipen", kommentiert der 
            Stadtverordnete Bernd Heyl den Vorgang.  
             
            Eine Diskussion darüber, ob es grundsätzlich sinnvoll ist, 
            Stadtwerke zu privatisieren, sei aber offensichtlich gar nicht 
            gewollt. Die Bürgerinnen und Bürger und die Stadtverordneten würden 
            vor vollendete Tatsachen gestellt. Dabei wären gründliche 
            Diskussionen über die zahlreichen negativen Konsequenzen, die sich 
            bei privatisierten Stadtwerken anderer Städte bereits massiv zeigen, 
            notwendig. Die Wehrlosigkeit des Bürgers gegen wachsende Gaspreise 
            sei da nur ein Punkt.  
             
            In der vom Magistrat betriebenen geheimen Vorbereitung und der 
            gänzlich vor der Öffentlichkeit abgeschirmten Politik sieht die 
            Liste Solidarität einen Rückfall in Zeiten, in denen politische 
            Entscheidungen in den abgeschlossenen Kabinetten der Herrscher 
            getroffen wurden. Politologen kritisierten diesen Trend mittlerweile 
            zu Recht als "Refeudalisierung"  und so sei die Anleihe des 
            Magistrates bei Machiavellis Rat an den Fürsten "Tue grausames 
            schnell" sicher kein Zufall. Durch die Verknüpfung der 
            Teilprivatisierung mit der Absenkung der Kitagebühren und mit dem 
            durch die "Bieter" gesetzten Termindruck würden die Stadtverordneten 
            regelrecht erpresst. Wer so Politik betreibt, hat mit Demokratie 
            nicht mehr viel im Sinn.  
              
              
             
  
               
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